
RUZD war ein Writer aus Berlin und deshalb erzählt seine Geschichte auch einen Teil der Berliner Graffiti-Geschichte. Diese wird lebhaft durch Anekdoten seiner Freunde und Kollegen geschildert. Aber auch Nachdenkliches kommt zur Sprache. Hier geht es nicht um Schuldzuweisungen. Aber trotzdem geht es auch darum von der Vergangenheit zu lernen, so abgenutzt das auch klingen mag: "Ein Klarkommen mit der Gesellschaft ist so gut wie unmöglich… Dieser gewählte Weg verläuft auf einem schmalen Grad", schreibt Faxe über Hardcore-Trainwriting im Epilog. Ein schöner und beängstigender Text, der den Versuch macht das schwer greifbare an dieser Leidenschaft mit Worten zu erklären. Der Epilog ist der emotionalste Teil des Buches: er versucht auch dem Menschen Stefan Maess, mit all seinen Seiten, gerecht zu werden. So schreibt seine Mutter einen unglaublich intensiven Text, der unter die Haut geht. Den muss jeder selber lesen und fühlen. Genießt den Reichtum seiner Bilder und folgt seinen sich langsam verflüchtigenden Spuren - wenn ihr in Berlin seid.
Vertrieb über Overkill, 216 Seiten, 39,90 €, Deutsch/Englisch
www.ruzd.de